Allgemeine Daten

Name:

Deaf Dynamo Supporters e.V.

Gegründet:

2009

Mitglied der BBAG seit:

2014 haben wir die erste Einladung bekommen

Webseite:

Wurde abgeschafft

Social-Media-Kanäle:

Keine

Fragen:

Wie ist Euer Fanclub entstanden?

5 Leute gingen immer zusammen ins Stadion und eines Tages haben die eine Gruppe gegründet und dann auch den Namen „Deaf Dynamo Supporters“ genannt.

Gab es ein besonderes Erlebnis bei Heim- oder Auswärtsspielen, an das sich alle gerne erinnern?

Ein Spiel in Berlin und Cottbus.

Was waren die Top 3 Aktionen der Fans Eures Vereins?

  • Nach 10 Jahren Prämie an die Gründer
  • Soccergolf bei Dresden
  • Gemeinsames Treffen

Was verbindet Ihr mit der BBAG?

Austausch mit anderen Vereinen bzw. Clubs und den aktuellen Stand im Stadion für allgemeine Behindertenbereichen.

Porträts der BBAG-Mitglieder: Seid dabei!

An dieser Stelle veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Porträts unserer Mitglieder. Wenn auch ihr dabei sein wollt, meldet euch einfach. Egal ob Fanclub, Verein oder Einzelperson: Wir stellen euch gerne vor. Nehmt gerne mit Karl-Heinz Arkenau Kontakt auf, der unter arkenau@bbag-online.de zu erreichen ist, wenn wir gemeinsam mit euch das nächste Porträt erstellen sollen.

 

 

Ab der kommenden Saison 2022/23 werden erstmals verbindliche Voraussetzungen für den Club-Fan-Dialog in die DFL-Lizenzierungsordnung aufgenommen. Einen entsprechenden Beschluss haben die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga im Rahmen der DFL-Mitgliederversammlung im Dezember gefasst.

Damit wurden weitere Impulse aus der Taskforce „Zukunft Profifußball“ der DFL strukturell in ihren Statuten und Verordnungen verankert. Die Beschlüsse zum Club-Fan-Dialog sind fast identisch mit den Empfehlungen, die die Arbeitsgruppe „Fußball als Publikumssport“ des Fan-Bündnisses „Zukunft Profifußball“ 2020 in ihren Konzeptpapieren veröffentlicht hat. Die BBAG ist ebenfalls Teil der Fanitiative. Diese hat die Empfehlung ausgesprochen, die Auflage an die Clubs, einen Club-Fan-Dialog zu führen, verbindlicher zu fassen sowie Kriterien aufzustellen, an denen die Erfüllung der Lizenzierungsauflage gemessen werden kann.

Zum Hintergrund: der Club-Fan-Dialog bezeichnet strukturierte Dialogformate, in denen sich die Clubs mit Fans austauschen und deren Meinungen zu unterschiedlichen Themen einholen. Überwiegend findet dieser Austausch mit Vereinen bereits jetzt schon über Fanbeiräte u. ä. statt, aber eben noch nicht flächendeckend überall. Künftig wird die Lizenzierungsordnung in Bezug auf derartige Formate verpflichtende Grundvoraussetzungen sowie zudem Qualitätsanforderungen als Empfehlungen enthalten, die den hohen Standard der lokalen Club-Fan-Dialoge sichern und Impulse für eine Weiterentwicklung geben sollen.

Hierzu haben die Clubs nun in der letzten Mitgliederversammlung einen neuen Anhang zur Lizenzierungsordnung zur Ausgestaltung und Durchführung des Club-Fan-Dialogs verabschiedet. Darin enthalten sind organisatorische Aspekte wie Ablauf und Dokumentation ebenso wie die regelmäßige Teilnahme der jeweiligen Club-Führungsebene, damit das Ganze nicht nur als „Alibi-Veranstaltung“ durchgeführt wird.

Besonders interessant aus BBAG-Sicht ist außerdem die Verpflichtung, dass alle Themen behandelt werden, die Fangruppen direkt oder indirekt betreffen. Zudem soll durch die im Club-Fan-Dialog vertretenen Personen die Vielfalt der Fans im Stadion abgebildet werden. Insbesondere diese beiden (Selbst-)Verpflichtungen müssten künftig also auch Fans mit Behinderung mehr systematische Teilhabe und Gehör für ihre Anliegen ermöglichen.

Für die BBAG als Mitglied der AG Fankulturen zeigen die Beschlüsse zum Einen erneut, dass sich der Einsatz der Faninteressensvertretungen und die Zusammenarbeit in übergreifenden Bündnissen lohnt. Zum anderen ergibt sich aus diesen Regelungen eine wichtige strukturelle Möglichkeit zur Sicherung mehr gleichberechtigter Teilhabe von Fans mit Behinderungen und anderer marginalisierter Gruppen in Fan-Dialogstrukturen der Clubs. Wir freuen uns, dass die DFL-Mitglieder mit dieser neuen Regelung damit einen Weg frei machen für mehr inklusive Beteiligungsmöglichkeiten für alle im Fußball.

Abschließend bedanken wir uns an dieser Stelle bei allen Mitwirkenden des Fan-Netzwerks „Zukunft Profifußball“, die diese Anregungen frühzeitig eingebracht hatten. Ebenso gilt unser Dank den Clubs der DFL, die diese Änderungen beschlossen und somit mitgetragen haben.

Der DFB hat jüngst weitreichende Änderungen bei den Stadionanforderungen für die 3. Liga zugunsten von Menschen mit Behinderung beschlossen. Diese werden nun in die entsprechenden Richtlinien aufgenommen. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt dem Input engagierter Fans aus dem Bündnis „Zukunft Profifußball“ im Zusammenspiel mit der BBAG.

Aber von vorn: bisher gab es in den Durchführungsbestimmungen für die 3. Liga nur sehr vage Regelungen für die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderung. Faktisch war das eigentlich sowieso nur für Gästefans mit Behinderung unter „§25 Eintrittskarten“ irgendwie geregelt. Dort war bisher immerhin vorgeschrieben, dass 10% der vorhandenen „Sonderplätze“ für Menschen mit Behinderung für Gästefans bereitzustellen sind: „z.B. Plätze für Rollstuhlfahrer, Seh- oder Hörgeschädigte“. Dazu, wieviel Prozent der Kapazitäten im Stadion für alle Fans mit Behinderung überhaupt vorzusehen sind, gab es bislang keine wirklichen Vorgaben. Mit dem Ergebnis, dass nur sehr wenige Stadien der 3. Liga außerhalb von zumeist wenigen Rollstuhlplätzen deutlich unterhalb der Mindestanforderungen überhaupt Services für die Zugangsbedarfe anderer Fans mit Behinderung anbieten.

Erst kam die TaskForce

Nun wurde im Herbst 2020 im Zuge der Diskussionen um Nachhaltigkeit und Stabilität des Fußballs während der Corona-Pandemie vom DFB die TaskForce „Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga“ ins Leben gerufen. Diese veröffentlichte 1 Jahr später die Ergebnisse ihrer TaskForce-Diskussionen. Mit in den Diskussionsrunden waren mit Stefanie Dilba und Oliver Mantey auch zwei Fanvertreter*innen der 3. Liga. Diese sind gemeinsam mit der BBAG auch im ligaübergreifenden Fanbündnis Zukunft Profifußball engagiert. Vor allem dank ihrer Eingaben landete neben vielen weiteren Punkten auch die Forderung im Ergebnis-Papier, in der 3.Liga künftig „mindestens 1% der verfügbaren Stadionkapazitäten barrierefrei“ zu gestalten sowie Plätze für sehbehinderte Menschen vorzusehen.

Die Empfehlungen der TaskForce wurden seit ihrer Veröffentlichung in diesem Jahr mit zahlreichen Menschen in weiteren Workshops vertieft und verfeinert. Die BBAG wurde vom DFB dabei zur weiteren Ausarbeitung der genannten Stadionanforderungen für Menschen mit Behinderung hinzugezogen. Die Ergebnisse des Austauschs wurden anschließend vom Ausschuss 3. Liga sowie dem DFB-Spielausschuss übernommen. Und nun vom DFB-Präsidium beschlossen!

Dann kam die neue Stadionanforderung

Nach den neuen Durchführungsbestimmungen sollen in der 3. Liga künftig „mindestens 1 % der Gesamtkapazität als Rollstuhlplätze“ vorgesehen werden, „welche in Abstimmung mit dem Behinderten-Fanbeauftragten/Inklusionsbeauftragten sowie unter Einbeziehung von Nutzern oder deren Interessenvertretung auszugestalten sind. Darüber hinaus sollen stufenlos erreichbare Vorzugssitzplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in allen Stadionbereichen, sowie Angebote für Menschen mit Seh- und Hörbehinderung technisch eingerichtet und vorgehalten werden. Zudem sind 10 % der in dem Stadion vorhandenen und entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse ausgestatteten Sonderplätze für Menschen mit Behinderung dem Gastverein zur Verfügung zu stellen.“

Damit geht die neue Bestimmung noch über die Mindestvorgabe von 0,5 % für Rollstuhlplätze aus der Muster-Versammlungsstättenverordnung (MVStättVO) hinaus. Der DFB folgt damit internationalen Empfehlungen zur Stadiongestaltung, wie sie u.a. auch für UEFA-Wettbewerbe in den UEFA/CAFE-Leitlinien „Zugang für Alle“ richtungsweisend sind.

Zudem wichtig – die BehindertenFanbeauftragten bzw. Inklusionsbeauftragten der Clubs werden künftig einbezogen – also die Fachleute, die bereits in den Clubs vorhanden sind –  ebenso die Nutzer*innen der betroffenen Plätze bzw. deren Interessenvertretungen (z.B. Fanclubs oder auch die BBAG)!

Was heißt das jetzt?

Mit dem Beschluss wird nun erstmals in einer offiziellen Verbands-Richtlinie für deutsche Fußballstadien die Wahlfreiheit im Sinne der Leitidee von Inklusion, hier im Bezug auf Menschen mit Behinderung, gestärkt. Denn Menschen mit Behinderung im Fußball sollen sich künftig – wie alle anderen auch – möglichst in allen Stadienbereichen aussuchen können, wo und wie sie ein Fußballspiel erleben wollen. Ob im Rollstuhl oder mit Seh-, Hör oder einer anderen Behinderung – ob im Stehplatz-, auf der Gegengerade oder VIP-Bereich.

Zwar werden die neuen Stadionanforderungen des DFB zunächst als SOLL-Bestimmung eingeführt, diese sollen aber mittelfristig in ein verbindliches MUSS-Kriterium für die Stadien in der 3. Liga überführt werden. Und natürlich sollten sich die Vereine und Stadien bereits heute daran machen, die Vorgaben von morgen erfüllen zu können. Ein paar von ihnen sind auch bereits auf dem Weg dahin.

Dieser Erfolg zeigt aus BBAG-Sicht nicht nur, dass sich die gemeinsame Arbeit in übergeordneten Fanbündnissen lohnt. Sondern auch ein hartnäckiger Dialog mit den Verbänden.

Alexander Friebel, BBAG-Vorsitzender: „Die neuen Stadionbestimmungen können für die 3. Liga durchaus als Meilenstein betrachtet werden. Wir danken den Beteiligten der TaskForce für die Berücksichtigung der Bedarfe von Fans mit Behinderung und dem DFB für den erfolgreichen Austausch. Bitte gerne mehr davon! “

Allgemeine Daten

Mitglied der BBAG seit:

2011

Webseite:

Keine

Social-Media-Kanäle:

Keine

Fragen:

Wo findet man Dich bei Heimspielen im Stadion?

Als Begleitperson meiner sehbehinderten Frau in Block 5 in Reihe 1 in direkter Nähe zur Südtribüne, wo Blinde und Sehbehinderte die Blindenreportage vom BVB angeboten bekommen.

Gab es ein besonderes Erlebnis bei Heim- oder Auswärtsspielen, an das Du Dich gerne erinnerst?

Das Tor von Jürgen „Kobra“ Wegmann im Relegationsspiel am Pfingstmontag 1986 in Dortmund gegen Zweitligist Fortuna Köln, als der BVB schon fast in die zweite Liga abgestiegen war. Dortmund lag zur Halbzeit im Relegations-Rückspiel gegen Fortuna Köln 0:1 hinten, hätte nach dem 0:2 im Hinspiel aber einen Sieg mit mindestens zwei Toren Differenz gebraucht. Nach Toren von Michael Zorc (54.) und Marcel Raducanu (68.) stocherte Jürgen „Kobra“ Wegmann einen Kullerball in der letzten Minute irgendwie ins Tor und bewahrte den BVB mit dem 3:1 vor dem Abstieg – das Tor, welches die späteren sportlichen Triumphe des BVB so erst möglich machte.

Was waren die Top 3 Aktionen der Fans Deines Vereins?

  • Spendenaktion für Betroffene aus den Hochwassergebieten im Juli 2021 – organisiert vom BVB-Fanrat (dort bin ich Mitglied) und dem Bündnis „Südtribüne Dortmund“. Insgesamt wurden 62 Paletten sowie 150 Säcke Sachspenden gesammelt. Unser Fanclub sowie meine Frau und ich haben ebenfalls Sachspenden sowie finanzielle Unterstützung beigesteuert.
  • Spendenaktion zugunsten der Neven Subotic Stiftung und der BVB-Stiftung „leuchte auf“. Es wurden 4270 Stadion-Deckel gespendet.
  • Choreo „Auf den Spuren des verlorenen Henkelpotts“ vor dem legendären Champions League-Heimspiel gegen Malaga 2013.

Was verbindest Du mit der BBAG?

Gemeinsamer Einsatz zu den Themen Barrierefreiheit und Inklusion. Laufender Informationsaustausch, Mitarbeit und Vernetzung auf den Jahrestagungen, Regionaltreffen und der Arbeitsgemeinschaft der Blindenfanclubs – vor allem auch der direkte Austausch zwischen „Anbietern“ und „Nutzern“.

Porträts der BBAG-Mitglieder: Seid dabei!

An dieser Stelle veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Porträts unserer Mitglieder. Wenn auch ihr dabei sein wollt, meldet euch einfach. Egal ob Fanclub, Verein oder Einzelperson: Wir stellen euch gerne vor. Nehmt gerne mit Karl-Heinz Arkenau Kontakt auf, der unter arkenau@bbag-online.de zu erreichen ist, wenn wir gemeinsam mit euch das nächste Porträt erstellen sollen.