Fanorganisationen aus ganz Europa fordern Beteiligung von Fans an Diskussionen zur Zukunft des Fußballs

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes mit „Geisterspielen“ hat wieder einmal deutlich gemacht, dass Fans ein elementarer Bestandteil des Fußballs sind. Ihre Anwesenheit auf der Tribüne wird schmerzlich vermisst und die gewohnt stimmungsvolle Atmosphäre ist ohne sie nicht vorhanden. Daher ist es wichtiger denn je, dass Fans in alle Diskussionen über die unmittelbare und die langfristige Zukunft des Fußballs einbezogen werden.

Diese Diskussionen sollten auf drei Grundsätze basieren:

  1. Die sichere Rückkehr der Zuschauer*innen in die Stadien.

Die Auswirkungen des Virus sind nicht überall in gleichem Maße zu spüren, so dass einzelne Länder verständlicherweise zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Maßnahmen ergriffen haben. Dennoch muss die Gesundheit von SpielerInnen, MitarbeiterInnen, Fans und der Öffentlichkeit immer an erster Stelle stehen und somit gilt es, das Risiko einer Virusausbreitung in allen Situationen zu minimieren. Die UEFA und die meisten nationalen Ligen und Fußballverbände haben nach diesem Grundsatz gehandelt und er muss auch weiterhin unser Hauptanliegen bleiben. Deswegen ist es zielführend, bei der Rückkehr von ZuschauerInnen in die Stadien und der Entwicklung der damit verbundenen Hygiene- und Organisationskonzepte auch Fanvertreter*innen in die erforderlichen Abstimmungsprozesse mit einzubeziehen.

  1. Die Anerkennung, dass Fans nicht zu ersetzen sind.

Wir lehnen alle Versuche der Fernsehsender ab, die von Fans erzeugte einzigartige Stimmung zu ersetzen oder nachzuahmen. Augmented-Reality-Technologie, Gesänge vom Band und andere Formen der künstlichen Unterstützung sind eine Beleidigung für jede/n Stadiongänger*in. Geisterspiele sind eine direkte Folge einer globalen Gesundheitskrise, die jeden Einzelnen von uns getroffen hat. Die Abwesenheit von Fans kann und darf nicht durch eine Simulation ersetzt werden, die ausschließlich darauf abzielt, das Fernsehpublikum zu unterhalten.

  1. Einführung eines Beteiligungsprozesses zur Zukunft des Fußballs mit allen Interessensgruppen.

Die Corona-Krise hat erneut gezeigt, dass das derzeitige System des Profifußballs fehlerbehaftet, unfair und nicht im Ansatz nachhaltig ist. Der Fußball muss sich radikal und zum Besseren verändern. Bei den nötigen Reformprozessen müssen Fanvertreter*innen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene beteiligt werden. Fans müssen in Entscheidungen zur Zukunft des Fußballes einbezogen werden. Dies gilt auch für notwendige Reformen der Verbandsstrukturen und der finanziellen Regularien.

Es darf keine „Rückkehr zur Normalität“ geben. Um den Fußball auf allen Ebenen nachhaltig zu gestalten, sind dauerhafte Veränderungen erforderlich. Fans sind bereit, einen Beitrag zur Ausgestaltung dieses Wandels zu leisten.

 

Mehr dazu auch auf der Website der FSE: https://www.fanseurope.org/de/news-2/news-2/2112-european-fans-organisations-call-for-supporters-to-have-a-say-on-the-future-of-football-2.html

Unseren bereits im letzten Vereinsmagazin angekündigten Fanclubtag werden wir wegen der Verlängerung der Saison in den ersten drei Ligen vom 27.06.2020 auf den Samstag, 11.07.2020 verschieben. Dieser wird digital per Videokonferenz empfangbar sein.

 

Hierzu erfolgt in Kürze ein Rundschreiben an unsere Mitglieder und Beiräte – und natürlich auch an die Fanclubs in unseren Reihen!