Die UEFA, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Bundesregierung haben am 14.11.2024 in Berlin eine bisher in dieser Form einmalige gemeinsame Menschenrechtserklärung für die UEFA EURO 2024 vorgestellt. Das Bekenntnis zur Wahrung und zum Schutz der Menschenrechte während des Turniers ist in Zusammenarbeit zwischen der UEFA, dem DFB, dem Ausrichterland und den Austragungsstädten entstanden. Stellvertretend für die Bundesregierung haben Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Erklärung unterzeichnet.

Ein wesentlicher Anschub für das nun veröffentlichte Dokument sowie fachlicher Input dafür kamen jedoch aus der Zivilgesellschaft: unter anderem von den Mitgliedern der EURO 2024 Stakeholder Initiative, in der die BBAG seit Jahren aktiv mitarbeitet.

Die Unterzeichnung erfolgte am Dienstag im Rahmen der Konferenz „Sport und Menschenrechte“ des Bundesministeriums des Inneren, an der Vertreter*innen aus Politik, Sport, Verwaltung und Nichtregierungsorganisationen teilnahmen. Die Erklärung der UEFA, des DFB und der Bundesregierung setzt dabei auch neue Maßstäbe für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und den Schutz ihrer Rechte im Rahmen großer Sportveranstaltungen. Weitere zentrale Bestandteile der Erklärung sind das Engagement für geschlechtliche Vielfalt und Teilhabe, ein Meldesystem sowie ein Bekenntnis zur Förderung fairer Arbeits- und Lebensbedingungen weltweit, im Einklang mit dem deutschen Lieferkettengesetz.

Die BBAG machte sich bei UEFA für die Teilhabe von Fans mit Behinderung stark

Die BBAG begrüßt die Verabschiedung der Menschenrechtserklärung. Als Teil der Stakeholder-Initiative EURO 2024 wirkte die BBAG an der Entstehung und den Inhalten der Erklärung mit. Zur Stakeholder-Initiative zählen zwölf zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich seit 2016 gemeinsam dafür einsetzen, dass die UEFA EURO 2024 ein Leuchtturm für Menschenrechte, Vielfalt sowie Transparenz wird.

Besonders hervorzuheben ist das nun verschriftlichte Bekenntnis zur Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen als ein Schwerpunkt der menschenrechtlichen Maßnahmen. Die Erklärung fordert Zugang für alle, Vielfalt und Inklusion. Die Veranstalter*innen verpflichten sich dabei, sicherzustellen, dass Stadien und Arbeitsbereiche allen zugänglich sind. Dies soll besonders durch umfangreiche Maßnahmen zur Herstellung von Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen in den zehn Fanzones und Stadien geschehen. Die UEFA-Stiftung für Kinder und die DFB-Stiftungen wollen sich zudem besonders dafür einsetzen, Kindern mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, Spiele im Stadion zu verfolgen. Weitere innovative Maßnahmen inklusiver Entwicklung zum Turnier beinhalten genderneutrale Toiletten und Anlaufstellen für Betroffene von Diskriminierung in allen Stadien und Fanmeilen.

Die UEFA EURO 2024 will Grenzen und Vorurteile überwinden und das Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit fördern. „Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Turnier für alle zugänglich ist Unser Ziel ist es, gleiche Rechte und Chancen für jede Person zu garantieren, die an der UEFA EURO 2024 teilnimmt. […] Die UEFA EURO 2024 soll ein Turnier für alle sein, bei dem sichergestellt wird, dass alle Menschen und gesellschaftlichen Gruppen, einschließlich Minderheiten, aktiv an der Veranstaltung teilhaben können, wenn dies gewollt wird. Ziel der nachhaltigen Förderung von Diversität, Zugänglichkeit und Inklusion ist es, den Fußball nachhaltig für alle Menschen zu öffnen.”, heißt es in der Erklärung zu „Diversität, Zugänglichkeit und Inklusion“.

Alexander Friebel, Vorsitzender der BBAG: „Als BBAG sehen wir in der nun veröffentlichten Betonung von Teilhabe als Bestandteil menschenrechtlicher Aspekte bei Fußballgroßveranstaltungen einen wichtigen und positiven Schritt. Als Teil der Stakeholder Initiative werden wir den Umsetzungsprozess zu den Maßnahmen als Folge der nun gemachten Bekenntnisse der Erklärung gerne weiter kritisch und im Sinne unserer Mitglieder begleiten.“

Weiterführende Informationen:

Vielfältig zusammengesetzte und inklusiv geführte Teams arbeiten kreativer und produktiver. Das gilt auch für den Fußball. Allerdings wird gerade der Profi-Fußball für seine mangelnde Vielfalt in Geschäftsstellen und in Entscheidungspositionen kritisiert. Die Profi-Clubs FC St. Pauli, SC Freiburg und der VfL Wolfsburg stellen sich seit diesem Jahr diesem Thema. Gemeinsam mit KickIn! haben sie ein neuartiges Weiterbildungs- und Mentoring-Programm entwickelt. Damit öffnen sie ihre Strukturen für eine größere Vielfalt an potenziellen Mitarbeitenden. Ziel ist, Teilnehmenden den Zugang ins Berufsfeld Profifußball in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich zu vereinfachen und sie für die Arbeit rund um die Clubs begeistern.

Das nun ins Leben gerufene Weiterbildungsprogramm ist Bestandteil des von der DFL geförderten Modell-Projekts “Steilpass – Fußballjobs für alle”. Die Steilpass-Weiterbildung richtet sich an alle, die sich für eine Beschäftigung in den Profi-Vereinen interessieren und das Berufsfeld Fußball besser kennenlernen wollen. Sie passt für Menschen, die Berufserfahrungen aus ganz anderen Branchen mitbringen oder sich persönlich und praxisorientiert weiterentwickeln möchten. Auch wer von der Fankurve bzw. aus dem Ehrenamt (auch) in den Verein wechseln will, ist hier richtig.

Die Steilpass-Weiterbildung öffnet Türen!

In Workshops, Impulsvorträgen und Austauschformaten und den an die Lernphase anschließenden Praxisprojekten lernen die Teilnehmenden den Arbeitsalltag in den Clubs aus erster Hand kennen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung persönlicher Kompetenzen. Hierbei geht es zum Beispiel um Selbstmanangement im straffen Zeitplan der Fußball-Saison, kluge Kommunikation oder den Umgang mit der eigenen Diversität im Job. Bei Steilpass vernetzen sich die Teilnehmenden außerdem mit Expert*innen und spannenden Akteur*innen aus der Fußballbranche.

Das Weiterbildungsprogramm kombiniert Seminarwochenenden in Hamburg, Wolfsburg und Freiburg mit Online-Lernmodulen. Es wird zweimal stattfinden: Der erste Jahrgang startet im März 2024 und geht bis in den Herbst. Ein zweiter Durchlauf ist für die Saison 2024/25 geplant. Es gibt 14 bis 16 Plätze je Jahrgang. Die Bewerbungsphase für die Premiere hat jetzt begonnen und läuft noch bis zum 3. Januar online über steilpass-fussballjobs.de

Der überwiegende Teil der Programmkosten wird aus den Projekt-Förderungen und durch die teilnehmenden Clubs abgedeckt. Das beinhaltet auch Verpflegung an den Präsenz-Wochenenden oder Assistenzbedarf für eine barrierefreie Teilnahme, wie Verdolmetschung. Für die Teilnehmenden bleibt eine Teilnahmegebühr, je nach Einkommen von 500 oder 700 Euro. Hinzu kommen Übernachtungs- und Reisekosten. Stipendien oder bei Bedarf Zuschüsse zu den Kosten sind möglich!

Über Steilpass

„Steilpass – Fußballjobs für alle“ ist das erste bundesweite Modellprojekt mit dem Ziel, Diversität und Inklusion im Berufsfeld Fußball ganzheitlich voranzubringen. Die Umsetzung sämtlicher Projektbestandteile erfolgt partizipativ im Projektverbund aller Beteiligten. Steilpass läuft unter Trägerschaft der BBAG, für die Umsetzung wurde ein eigener Arbeitsbereich innerhalb der KickIn! – Beratungsstelle Inklusion im Fußball geschaffen. Die Aktion Mensch und die DFL Deutsche Fußball Liga unterstützen die mehrjährige Projektumsetzung.

Neben dem Weiterbildungsprogramm werden innerhalb der Clubs verschiedene weitere Steilpass-Maßnahmen umgesetzt, um Diversität und Inklusion zu fördern.

Die Kommission Fans und Fankulturen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der DFL Deutsche Fußball-Liga hat sich intensiv mit den Vorgängen rund um das Fanprojekt Karlsruhe befasst, das bundesweit für Aufsehen und Diskussionen gesorgt hat. Die Mitarbeiter*innen des dortigen Fanprojekts waren von der Staatsanwaltschaft vorgeladen worden, um in einem Ermittlungsverfahren gegen Fans auszusagen. Die Kommission Fans und Fankulturen hat in ihrer jüngsten Sitzung nun gemeinsam Position zu der Thematik bezogen.

Martin Fröhlich erklärt als Vorsitzender im Namen der Kommission: “DFB und DFL investieren aus gutem Grund seit vielen Jahren gemeinsam mit den Kommunen und den Ländern in die Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte. Wir sind davon überzeugt, dass die Fanprojekte und deren Mitarbeitende positiven Einfluss auf junge Fußballfans nehmen, indem sie diese auf ihrem Weg ins Erwachsenenalter begleiten. Ein gutes und stabiles Vertrauensverhältnis zwischen Fans und Mitarbeitenden der Fanprojekte ist hierbei von elementarer Bedeutung. Die Erfahrungen zeigen: Wird dieses Verhältnis gestört, verlieren Fanprojekte das Vertrauen, und ihre Arbeit nimmt gravierenden Schaden, der kaum zu reparieren ist. Dessen müssen sich alle Beteiligten bewusst sein. Vor dem Hintergrund des aktuell nicht vorhandenen Zeugnisverweigerungsrechts appellieren wir, dass eine Einbeziehung in Ermittlungsverfahren von Fanprojekt-Mitarbeitenden immer nur als letztes Mittel und nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit erfolgen darf. Das Dilemma der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fanprojekts Karlsruhe steht beispielhaft für alle sozialpädagogischen Fanprojekte. Wir begrüßen es daher, wenn die Diskussion um ein Zeugnisverweigerungsrecht breit und in der Politik geführt wird.”

Die Kommission Fans und Fankulturen fungiert als gemeinsames Beratungs- und Fachgremium von DFB und DFL zu Themen, die Auswirkungen auf Fans oder fankulturelle Aspekte haben. In der Kommission kommen Personen mit unterschiedlichsten Perspektiven zusammen. Dazu gehören Vertreter*innen aus den bundesweiten Fanorganisationen, von Klubs aus dem Profifußball, Vertreter*innen der Fanarbeit in Klubs und Verbänden sowie dem Feld der sozialpädagogischen Fanprojekte, der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG). Darüber hinaus sind Mitglieder der Führungsebenen von DFB und DFL vertreten.

Die aktuellen Mitglieder der Kommission Fans und Fankulturen:

  • • Dr. Martin Fröhlich (Vorsitzender)
  • • Steffen Simon (DFB-Vertreter)
  • • Ansgar Schwenken (Vertreter DFL Deutsche Fußball Liga)
  • • Jan-Henrik Gruszecki (Dortmund, Vertreter Vereine)
  • • Philipp Reschke (Frankfurt am Main, Vertreter Vereine)
  • • Christian Schmidt, (Stuttgart, Sprecher der Fanbeauftragten)
  • • Sophia Gerschel (Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte)
  • • Michael Gabriel (Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte)
  • • Annabell Kolbe (Vertreterin der bundesweiten Fanorganisationen)
  • • Dario Minden (Vertreter der bundesweiten Fanorganisationen)
  • • Alexander Friebel (Vertreter der bundesweiten Fanorganisationen)
  • • Sebastian Schmidt (DFB-Vertreter)
  • • Hendrik Große Lefert (DFB-Vertreter)
  • • Thomas Schneider (Vertreter DFL Deutsche Fußball Liga)

 

Was ist die Kommission Fans und Fankulturen?

Die Kommission Fans und Fankulturen ist eine von mehreren DFB-Kommissionen und hat das Ziel, die Verbände – insbesondere die Präsidien – zu den in ihrem Namen aufgeführten Themen zu beraten. Sie vereint Expert*innenwissen zu Fans und Fankulturen. Neben DFB/DFL sind Vertreter*innen der Klubs, der Fanarbeit sowie der Fans Mitglieder der Kommission Fans und Fankulturen. Die Fanvertretung ist von den bundesweiten Fanorganisationen entsandt, darunter die BBAG.

Die nun zweite Umfrage zum Spieltagserlebnis von Fans mit Behinderungen in Belgien, Frankreich und Deutschland ist gestartet. Sie ist Teil des EU-Projektes „Good Governance Needs Access and Inclusion“, an dem die BundesBehindertenfanArbeitsGemeinschaft (BBAG) gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) beteiligt ist.

Ziel dieser zweiten Umfrage ist es, einen Vergleich zu den Ergebnissen aus der ersten Umfrage vom Herbst 2021 herzustellen. Die daraus resultierenden Ergebnisse haben die deutschen Projektbeteiligten in eine Gesamtstrategie zur Verbesserung der Barrierefreiheit im deutschen Fußball für Menschen mit Behinderungen überführt. Der erneute Umfrage-Durchlauf zielt darauf ab zu evaluieren, ob die Umsetzung der Gesamtstrategie bereits spürbaren Einfluss auf die Aufenthaltsbedingungen von Menschen mit Behinderungen im Stadion hat.

Die Strategie beinhaltet beispielsweise die Verstetigung des Dialogs zwischen Verbänden und Interessensorganisationen wie der BBAG. Ebenso sollte der Austausch zwischen Fanbeauftragten und Fanbeauftragten für Menschen mit Behinderungen verbessert werden. Zudem setzte sich die Gruppe zum Ziel, Mitarbeitende der Clubs breitflächig zu den Themen „Farbsehschwäche“ und „digitale Barrierefreiheit“ zu schulen. Letzteres ist unter anderem im Rahmen der Bundestagung der Fanbeauftragten, die Ende April 2023 stattfand, geschehen.

Die Ergebnisse der zweiten Umfrage und der Gesamtstrategie werden im Herbst 2023 der zuständigen EU-Kommission vorgestellt.

Jetzt an der Umfrage teilnehmen und zu Verbesserungen beitragen

Hier können Fans an der europaweiten Umfrage teilnehmen.

Sollte ein alternatives Format gewünscht oder beim Ausfüllen Hilfe benötigt werden, bitten wir um Kontaktaufnahme mit Alexander Friebel von der BBAG. Dies ist per E-Mail an news@bbag-online.de de oder telefonisch unter +49 151 19320312 (Mo–Fr von 09:00 bis 17:00 Uhr) möglich. Die Umfrage bleibt bis zum 16. Juni 2023 geöffnet.

Über das EU-Projekt GGNAI

Das durch EU-Mittel aus dem Erasmus+-Programm geförderte Projekt wurde Anfang 2021 initiiert. Projektträgerorganisation ist das „Centre for Access to Football in Europe“ (CAFE), eine Partnerorganisation der UEFA. Weitere Projektpartnerorganisationen sind die Universidade Europeia – Portugal (ENSILIS), die nationalen Verbände und Ligen aus Belgien (KBVB und Pro League), Frankreich (FFF und LFP) und Deutschland (DFB und DFL) sowie die nationalen Fanverbände von Menschen mit Behinderung der einzelnen Länder. Die BBAG ist als Interessensvertretung von Fans mit Behinderungen in Deutschland Teil der Projektgruppe. Unterstützt wird sie dabei von ihrer KickIn! – Beratungsstelle für Inklusion & Vielfalt im Fußball – ein Projekt in Trägerschaft der BBAG.

Mit einer Abschlussveranstaltung am 09. März 2023 hat das Projekt Leicht Kicken ein erfolgreiches Ende gefunden. Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Deshalb ging pünktlich zum Abschlusstreffen die Webseite von Leicht Kicken online. Dort steht nun dauerhaft ein Online-Wörterbuch mit über 200 Fußball-Fachbegriffen in Leichter Sprache zur Verfügung. Die einzelnen Wörter des Wörterbuchs in Leichter Sprache wurden von Prüfleser*innen auf Verständlichkeit geprüft.

Beim Fußball sollen alle Menschen dabei sein können. Deshalb muss es Informationen geben, die auch alle Menschen gut verstehen können. Dazu gehören zum Beispiel Informationen über die Fußballvereine und zum Ticketverkauf. Leichte Sprache können viele Menschen gut verstehen. Denn in der Leichten Sprache schreiben wir kurze Sätze und benutzen einfache und bekannte Wörter. Außerdem prüfen Menschen, die auf Leichte Sprache angewiesen sind, jeden Text auf Verständlichkeit. Die Universität Hamburg hat in einer Studie von 2018 herausgefunden, dass von Leichter Sprache in Deutschland bis zu 16 Millionen Menschen profitieren können. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Menschen mit Lernschwierigkeiten.
  • Menschen, die nur schlecht lesen und schreiben können.
  • Menschen, die nur schlecht Deutsch können.
  • Menschen, die nach einer Hirnverletzung Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben.
  • Ältere Menschen

Für die Leichte Sprache gibt es Regeln. Die Regeln sind vom Netzwerk Leichte Sprache e. V.. Das Netzwerk Leichte Sprache e. V. setzt sich in Deutschland für die Verbreitung und Weiterentwicklung von Leichter Sprache ein. Bisher gab es im Fußball nur wenig Informationen in Leichter Sprache. Das Projekt Leicht Kicken wollte das ändern.

Rückblick auf das Projekt

Beim Projekt Leicht Kicken ist ein nachhaltiges Netzwerk für Leichte Sprache im Fußball entstanden. Akteur*innen im Fußball wurden dabei unterstützt, mehr Inhalte in Leichter Sprache bereitzustellen. Dafür hat das Projekt Leicht Kicken ein Online-Wörterbuch mit Fußball-Fachbegriffen in Leichter Sprache entwickelt.

Im Rahmen des Projektes fanden insgesamt 6 Projekt-Gruppentreffen an verschiedenen Standorten statt.

Das Projekt wurde von der Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG) gemeinsam mit der Beratungsstelle für Inklusion im Fußball „KickIn!“ koordiniert. Projektmitglieder waren die Bundesliga-Clubs Borussia Dortmund, FC Schalke 04, FC St. Pauli, Hertha BSC, Hamburger SV und Werder Bremen sowie die DFL, die Sepp-Herberger-Stiftung des DFB, der Bremer Fußball-Verband und der Schleswig-Holsteinische Fußballverband. Die Aktion Mensch hat das Projekt gefördert.

Bei dem Projekt haben auch Prüfleser*innen vom SV Werder Bremen, FC St. Pauli und Hamburger SV mitgemacht. Prüfleser*innen sind Menschen, die auf Leichte Sprache angewiesen sind und die Texte auf Verständlichkeit prüfen.

Das Finale in Berlin

Mit einer Abschluss-Veranstaltung am 09. März 2023 im Haus der Fußballkulturen ging das Leicht Kicken-Projekt zu Ende.

  • Wie kann der Fußball eine Vorbildrolle einnehmen?
  • Welche Wirkung hat das Projekt Leicht Kicken erzielt?
  • Wie geht es weiter mit Leichter Sprache im Fußball

Diesen Fragen wurde auf der Abschluss-Veranstaltung nachgegangen. Begleitet wurde das Event von Live-Musik aus der Ukraine, einer Lesung in Leichter Sprache über Umweltschutz, sowie einem gemeinsamen Ausklang beim Abendessen.

Zum Abschluss bekommen nun alle Bundesliga- und 2. Bundesliga-Clubs ein Paket von Leicht Kicken zugesandt. Darin sind Informationen zu Leichter Sprache sowie Material von Leicht Kicken enthalten. Außerdem werden die Clubs zu einem weiteren Netzwerktreffen zum Thema Leichte Sprache im Fußball, welches Anfang Mai stattfinden soll, eingeladen. Leicht Kicken geht zu Ende, doch das Thema Leichte Sprache im Fußball bleibt aktuell.

DFL Deutsche Fußball Liga

„Beim Projekt ‚Leicht Kicken‘ wurde in den zurückliegenden zwei Jahren wertvolle Arbeit geleistet. Davon können weitere Clubs ebenso wie Netzwerkpartnerinnen und -partner profitieren. Es ist für die Zukunft wichtig, das Engagement in diesem Bereich zu verstetigen und weiterzuentwickeln.“  – Thomas Schneider – Leiter Fanangelegenheiten

FC St. Pauli

„Mit dem Wörterbuch für Fußball in Leichter Sprache ist es den teilnehmenden Vereinen gemeinsam gelungen – in den Farben getrennt, in der Sache vereint – einen großen Schritt für mehr Barrierefreiheit und Inklusion zu gehen. Für den FC St. Pauli ist damit ein weiterer Baustein des KLARTEXT-Projektes abgeschlossen, den Verein in seiner Kommunikation zugänglicher und vielfältiger zu gestalten.“ – Präsident Oke Göttlich

SV Werder Bremen

“Durch die Mitarbeit im Projekt ‘Leicht Kicken’ konnten wir wertvolle Impulse für den weiteren Ausbau barrierefreier Kommunikation erlangen. Die Zusammenarbeit im Netzwerk war konstruktiv und soll künftig auch fortgeführt werden.” – Jenny Eickhoff, Fanbetreuung & Team Inklusion SV Werder Bremen

Hamburger SV

“Wir sind stolz, als Teilnehmer im Projekt “Leicht Kicken” am Entwicklungsprozess und Etablierung der Leichten Sprache im Fußball beteiligt gewesen zu sein. Wir freuen uns über das Ergebnis einer neuen Webseite und hoffen, vielen weiteren Fußballfans damit die Teilhabe zu ermöglichen.”  – Fanny Boyn – Fanbeauftragte Hamburger SV

Hertha BSC

„Wir sind stolz darauf, einer von zwei Fußballvereinen zu sein, die bereits dynamische Texte in Leichter Sprache auf ihrer Homepage veröffentlichen. Wir freuen uns, Teil des Projektes Leicht Kicken zu sein und aktiv daran zu arbeiten, sprachliche Barrieren abzubauen, um Menschen die aktive Teilhabe am Fußball und am Vereinsleben zu ermöglichen.“ – Sandra Röder, Fanbetreuung Hertha BSC

Borussia Dortmund

„Durch das Projekt “Leicht Kicken” haben wir wieder einmal festgestellt, wie wichtig das Thema der Leichten Sprache auch im Fußballkontext ist. Wir freuen uns, als einer der Projektteilnehmer an dem Wörterbuch mit Fußballbegriffen in Leichter Sprache mitgewirkt zu haben.“ – Nicole Möller, Fanbeauftrage Borussia Dortmund

FC Schalke 04

„Wir freuen uns, durch die Mitarbeit im Projekt und die Schaffung einer bundesweiten Online-Ressource die Barrierefreiheit der Kommunikation im Fußball zu erleichtern. Wir sind stolz auf das Ergebnis und werden das Netzwerk nachhaltig ausbauen und nutzen, um vielen Menschen die Teilhabe am Fußball zu ermöglichen.“ – Sven Graner, Fanbetreuung FC Schalke 04

KickIn!

„Wir von KickIn! wollen das Thema digitale Barrierefreiheit vorantreiben. Leichte Sprache und das zugehörige Projekt Leicht Kicken leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Wir möchten das Ende des Projekts als Startschuss für alle begreifen.“ – Carlo Kosok, Projektverantwortlicher bei KickIn!

Am 27. Februar 2023 ist das Projekt „Steilpass – Fußballjobs für Alle“ mit einem ersten Treffen der beteiligten Modellclubs SC FreiburgVfL Wolfsburg und dem FC St. Pauli offiziell gestartet. Das Projekt hat den Zweck, Diversität und Inklusion im Berufsfeld Fußball zu entwickeln. Verantwortlich für die Umsetzung des Projekts ist die Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG) unter Leitung von Mitarbeitenden aus dem Team ihrer KickIn! Beratungsstelle Inklusion im Fußball.

Kernelemente des Projekts sind mehrere Maßnahmenpakete, um Arbeitgebende aufzuklären und zu unterstützen. So werden an den Standorten Modelltools zur inklusiven Arbeitsplatzgestaltung entwickelt und erprobt. Dazu gehören unter anderem Befragungen von Mitarbeitenden zu Diversität und Inklusion sowie Audits zur Barrierefreiheit der Arbeitsplätze. Ziel ist es, konkrete Bedarfe und Verbesserungspotenziale zu ermitteln, um möglichst vielfaltssensible Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz für Mitarbeitende zu schaffen. Zudem sollen im Projektzeitraum rund um die Vereine lokale und überregionale Unterstützungs- und Kooperationsnetzwerke zu Inklusion und Diversität am Arbeitsplatz aufgebaut werden.

Als weiterer Schwerpunkt im Rahmen des Projekts wird unter Mitwirkung der Vereine ein inklusiv gestaltetes Weiterbildungs- und Mentoringprogramm zum Fußballmanagement entstehen. Über das Programm soll ein möglichst diverses Teilnehmendenfeld für die Arbeit rund um die Fußballclubs begeistert werden. Der Start des Weiterbildungsprogramms ist für den Herbst/Winter 2023 geplant.

Das Projekt „Steilpass – Fußballjobs für Alle“ läuft bis zum 30. Juni 2026.

Wer steckt hinter Steilpass?

Steilpass läuft unter Trägerschaft der BBAG, für die Umsetzung wurde ein eigener Arbeitsbereich innerhalb der KickIn! – Beratungsstelle Inklusion im Fußball geschaffen. Als Modellstandorte sind die drei Bundesliga-Clubs FC St. PauliSC Freiburg und VfL Wolfsburg am Steilpass-Projekt beteiligt. Die Umsetzung sämtlicher Projektbestandteile erfolgt partizipativ im Projektverbund mit allen Beteiligten.

Die Aktion Mensch und die DFL Deutsche Fußball Liga fördern die mehrjährige Projektumsetzung.

Stimmen zum Steilpass-Projekt

KickIn! – Beratungsstelle Inklusion im Fußball

„Nach vielen Monaten der Vorgespräche und vorbereitenden Arbeiten freuen wir uns, dass es nun endlich losgeht mit Steilpass! Es ist längst erwiesen, dass vielfältige Teams erfolgreicher sind und eine inklusive Organisationskultur und Arbeitsbedingungen sind hierfür der Schlüssel. Wir sind dankbar, mit so tollen und unterschiedlichen Modellstandorten nun die Idee ganzheitlicher inklusiver Entwicklung für Diversität im deutschen Profifußball auch verstärkt im Berufsfeld vorantreiben zu dürfen.“

Daniela Wurbs, Leiterin von KickIn! und strategische Projektleitung des Steilpass-Projekts.

FC St. Pauli

„Die Förderung von Diversität durch ganzheitlich gedachte Inklusion ist ein wichtiges und zentrales Ziel für den FC St. Pauli als Verein und Unternehmen. Um einen Grundstein für die weitere Entwicklung zu legen, haben wir Leitlinien zur Diversität entwickelt und verabschiedet. Das Projekt Steilpass bringt uns nun ausgehend davon in die Umsetzung konkreter Maßnahmen. Das Thema ist komplex, es ist viel zu tun und wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit KickIn! und den weiteren Projektpartner*innen.“

Laura Becker, Leitung Personal, FC St. Pauli.

SC Freiburg

„Wir als Sport-Club verstehen uns als vielfältige, inklusive Gemeinschaft – weil wir der Überzeugung sind, dass Diversität eine Bereicherung für unseren Verein und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit darstellt. Wir treten für eine Vereinskultur ein, an der alle teilhaben können. Als Verein und Arbeitgeber freuen wir uns daher Teil des Projekts „Steilpass – Fußballjobs für Alle“ sein zu können, um uns im Bereich ganzheitlicher Inklusion und Vielfalt mit konkreten Maßnahmen weiterentwickeln zu können. Der Austausch mit den weiteren Projektpartner/innen wird dabei sehr wertvoll sein.“

Florian Hermann, Leiter Personal SC Freiburg

VfL Wolfsburg

„Dass vielfältige Teams zu erfolgreicheren Ergebnissen führen, ist eine schon längst bewiesene Tatsache. Mit unserer Teilnahme am Projekt Steilpass wollen wir unser Arbeitsumfeld noch inklusiver gestalten, um den nächsten Schritt bei unseren Bemühungen für Vielfalt und Chancengleichheit – auch im Berufsleben – zu gehen.“

Tobias Weigt, Leiter Personalwesen VfL Wolfsburg

Am Millerntor fand Ende September das vierte Projektgruppentreffen von Leicht Kicken statt. Dieses Mal richtete der FC St. Pauli das zweitägige Treffen aus. Beim Projektgruppentreffen stand die Überprüfung der Projektziele ebenso im Fokus, wie die Planungen zum Endspurt des Projektes. Außerdem wurden in Hamburg Erfolgsfaktoren für die Einführung von Leichter Sprache erarbeitet. Um allen Projektbeteiligten eine Teilnahme zu ermöglichen, fand das Treffen erneut hybrid statt. Sowohl vor Ort als auch online waren zahlreiche Vereinsvertreter*innen beteiligt.

Eine Stadiontour durch das Millerntor sowie ein Mittagessen in einem Inklusionshotel waren vor Ort ebenso Teil des Projektgruppentreffens auf St. Pauli, wie eine Vorstellung des „sit’n’skate“-Projektes zum Empowerment für Rollstuhlnutzer*innen.

Kurzüberblick zum „Leicht Kicken“-Projekt

Mit dem „Leicht Kicken“-Projekt soll ein Online-Fachwörterbuch und ein nachhaltiges Netzwerk für Leichte Sprache im Fußball entstehen. Das Projekt wird von der Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG) gemeinsam mit KickIn! koordiniert. Zentrale Partner*innen des Projekts sind die Bundesliga-Clubs Borussia Dortmund, FC Schalke 04, FC St. Pauli, Hertha BSC, Hamburger SV und Werder Bremen sowie die DFL, die Sepp-Herberger-Stiftung des DFB, der Bremer Fußball-Verband, der Schleswig-Holsteinische Fußballverband und „Alles klar für alle – Büro für Leichte Sprache“. Gefördert wird „Leicht Kicken“ von der Aktion Mensch.

Nicht nur beim FIFA World Cup Qatar 2022 der Männer sollte über Menschenrechte diskutiert werden. Angesichts anhaltender Debatten über Menschenrechte in Qatar tritt nun die Stakeholder-Initiative 2024 mit einer Website und Arbeitsmaterialien zum Themenfeld für das kommende Turnier in Deutschland an die Öffentlichkeit. 

Die Konferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am 19. September 2022 zu Menschenrechten beim FIFA World Cup Qatar 2022 lenkt den Blick zugleich auf die UEFA EURO 2024 in Deutschland. Auch bei dieser Veranstaltung müssen Nachhaltigkeit und Menschenrechte eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung spielen. Handlungsanlässe sind hierzulande ebenfalls zahlreich vorhanden.  

Die Initiative wurde im Herbst 2016 gegründet, um die Bewerbung des DFB um die UEFA EURO 2024 kritisch zu begleiten und frühzeitig die Einbeziehung von Stakeholdern auf nationaler und regionaler Ebene zu fordern.  

Seit der erfolgten Vergabe stehen für die Initiative die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Förderung von Vielfalt, Transparenz und Nachhaltigkeit auf dem Weg zur und bei der UEFA EURO 2024 in Deutschland im Mittelpunkt. 

Im direkten Austausch mit der von DFB und UEFA gegründeten EURO 2024 GmbH, den zuständigen Bundesministerien sowie den zehn Spielorten und weiteren Stakeholdern geht es darum, die einmalige Chance zu nutzen, eine Vorreiterrolle bei der werteorientierten Durchführung einer Sport-Großveranstaltung einzunehmen. 

Vielfältige Perspektiven vereint zu Menschenrechten und Nachhaltigkeit 

Alexander Friebel (Vorsitzender der BBAG e.V.): „Inklusion ist ein Menschenrecht, nicht nur für Menschen mit Behinderung! Aber gerade für Fans mit Behinderung ist echte, gleichberechtigte barrierefreie Teilhabe auch hierzulande immer noch weit von der Realität entfernt. Die EURO 2024 sollte hier einen zentralen Beitrag leisten, Modellmaßnahmen einzuleiten, die Zugänge zu allen Bereichen von Fußballgroßveranstaltungen für Menschen mit Behinderung nachhaltig verbessern können. Ob für international reisende oder hier lebende Fans der Teams, als Volunteers oder als Mitarbeitende des Turniers.“ 

Martin Endemann (Bündnis Aktiver Fußball Fans e.V.): „Die EURO 2024 geht 4 Wochen, ihre Auswirkungen werden für Fans noch Jahre später spürbar sein. Vielerorts waren es in den letzten Jahren engagierte Faninitiativen, die Diskussionen zu Diversität, Nachhaltigkeit und Menschenrechten angestoßen haben. Daher setzen wir uns dafür ein, dass Fans und alle anderen potenziell betroffenen Gruppen in die entsprechenden Vorbereitungen des Turniers eingebunden werden.“ 

„Die strukturierte Beteiligung der Zivilgesellschaft sowie Dialoge zur nachhaltigen Gestaltung des Kerngeschäfts auch in den Spielorten der UEFA EURO 2024 können internationale Signalwirkung haben. Zugleich kann beides der deutschen Öffentlichkeit zeigen, welche Chancen eine solche Veranstaltung als Katalysator für Zukunftsthemen bringen kann,” sagt Elsbeth Beha, Präsidentin des DJK-Sportverbands. „Der DJK-Sportverband steht für ´Sport um der Menschen willen`, für Teilhabe und die Vermittlung von Werten im Sport. Die DJK möchte als Bündnispartner der Initiative EURO 2024 dazu beitragen, durch Sport Demokratie sowie internationale Solidarität voranzubringen,“ sagt Elisabeth Keilmann, Geistliche Bundesbeirätin des DJK-Sportverbands, die den Verband in der Stakeholder Initiative vertritt. 

„Mit DISCOVER FOOTBALL setzen wir uns durch internationale Fußballprojekte u.a. auf Amateur*innen-Ebene für Frauenfußball und -rechte weltweit ein. Während Großveranstaltungen, wie der UEFA EURO 2024 in Deutschland, wird der Amateur*innen-Fußball und die Vielfalt der alternativen Fußballprojekte in den Austragungsorten oftmals außer Acht gelassen. Wir fordern, dass die EURO 24 auch einen Fokus auf zivilgesellschaftliche Themen setzt, auf Themen, die über den Profifußball der Männer hinaus gehen, diskutiert werden müssen beispielsweise die alltäglichen Probleme im Sport (Diskriminierung, Sexismus, Mangel an Frauen in Trainerinnen- und Vorbildsfunktion, Platzzeitenmangel für Frauen- und Mädchenteams etc.), Gendergerechtigkeit im Fußball und die Sicherheit von Frauen sowie der LGBTQIA+ Community in deutschen Stadien.“ 

Dietmar Schäfers (Beauftragter der IG Bauen-Agrar-Umwelt): „Zu einer nachhaltigen Euro 2024 gehören ohne Zweifel u. a. die Einhaltung aber auch transparente Kontrollen der Arbeitsnormen bei den an der EM beteiligten Firmen in der gesamten Lieferkette. Die UEFA und der DFB haben die große Chance vorbildlich zu zeigen, dass Sport-Großveranstaltungen auch einen Beitrag leisten können, nicht nur die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen, sondern eigene darüber hinausgehende Standards zu setzen.“ 

Alon Meyer (Präsident von MAKKABI Deutschland) unterstreicht die Strahlkraft internationaler Sportgroßveranstaltungen und den Vorbildcharakter des Sports für soziale und ökologische Nachhaltigkeit: „Mit der EURO 2024 präsentiert sich nicht nur der deutsche Fußball, sondern auch die Bundesrepublik Deutschland auf einer international beachteten Bühne. Umso wichtiger ist es, dass wir die damit einhergehende Verantwortung erkennen und mit gutem Beispiel vorangehen. Vergangene international beachtete Sportevents haben eines ganz deutlich aufgezeigt: Der Sport gibt uns eine Sprache und verschafft uns Gehör. Er spiegelt unsere Werte ebenso wider wie unsere Gesellschaft, darum gehen uns politische Debatten rund um das Fußballstadion alle etwas an. Als Präsident des jüdischen Sportdachverbands MAKKABI Deutschland spreche ich zwar für eine gesellschaftliche Minderheit und doch weiß ich die überwiegende Mehrheit Sportdeutschlands hinter mir, wenn ich fordere, dass die bedingungslose Einhaltung universeller Menschenrechte und globaler Nachhaltigkeitsziele unserer gemeinsamen Verantwortung obliegt.“ 

Beat Wehrle (Vorstand Programme terre des hommes Deutschland e.V.): „Die enormen öffentlichen und privaten Investitionen für sportliche Großveranstaltungen sind in der Vergangenheit häufig verpufft, ohne ein nachhaltiges Erbe für die Bevölkerung zu hinterlassen. Die Euro 2024 hat nun die Chance es besser zu machen! Daher werden wir von terre des hommes uns dafür einsetzen, dass insbesondere die Interessen von Kindern und Jugendlichen systematisch gehört und berücksichtigt werden. Fußball begeistert und verbindet Millionen Kinder und Jugendliche weltweit, ihre Begeisterung hält diesen Sport am Leben. Nun ist es Zeit, ihnen auch etwas zurückzugeben!“ 

Sylvia Schenk (Leiterin der Arbeitsgruppe Sport bei Transparency International Deutschland e.V.): „Ohne Transparenz, Good Governance und Stakeholder-Beteiligung wird Deutschland den Anspruch, mit der UEFA EURO 2024 ein Beispiel für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Sport-Großveranstaltung zu setzen, nicht einlösen können. Wir dürfen nicht nur andere kritisieren, sondern müssen mit gutem Beispiel vorangehen.“ 

Dario Minden (Unsere Kurve): „Mit der WM in Katar ist ein absoluter Tiefpunkt erreicht, was skrupellose Menschenrechtsverletzungen rund um große Fußballturniere angeht. Jetzt gilt es, das Beschämen über dieses Turnier in konkrete Maßnahmen umzuwandeln. Für die EM 2024 wollen wir Standards durchsetzen, an denen künftig niemand mehr vorbei kommen soll. Damit Fußball-Großveranstaltungen endlich ein durchweg die Menschenrechte achtendes und inklusives Fest sein können!“ 

Kontakt allgemein 

Kontakt-E-Mail-Adresse der Stakeholder-Initiative: info@euro-stakeholder-2024.de 

Webseite der Stakeholder-Initiative: euro-stakeholder-2024.de 

Mit dem heutigen Tag tritt das „Bündnis gegen Sportwetten-Werbung“ (BgSwW) an die Öffentlichkeit. Zu den Saisonstarts in der 2. Bundesliga und 3. Liga sowie am vergangenen Wochenende im DFB-Pokal zeigten bereits intensive Werbeauftritte von Sportwettanbietern. Zum Bundesliga-Start am kommenden Wochenende ist mit einer weiteren Steigerung zu rechnen.

Das BgSwW setzt sich für die weitestgehende Einschränkung von Sportwetten-Werbung ein – wie es andere europäische Länder bereits vormachen. Der Zusammenschluss fordert die beteiligten Institutionen im Sport zur Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und zur Stärkung von Forschung und Prävention auf.

Auf Initiative von Fan-Organisationen im Fußball verbindet das BgSwW Institutionen und Einzelpersonen miteinander, die zu Sportwetten (und Glücksspiel allgemein) in der Präventionsarbeit, Forschung, Sucht- und Selbsthilfe tätig sind oder ein persönliches Interesse an der Unterstützung der Ziele des Bündnisses haben. Ein derart breites Bündnis aus verschiedenen gesellschaftlichen Akteur*innen zum Thema dürfte hierzulande im Fußball einmalig sein.

Die Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG) und KickIn! – Beratungsstelle Inklusion im Fußball haben sich dem Bündnis ebenfalls angeschlossen. “Als Verband, der sich besonders für benachteiligte Fans einsetzt, sind uns die Folgen der weiteren Ausbreitung von Sportwetten – also insbesondere die Spielsucht – selbstverständlich bekannt. Dieses Problemfeld scheint bei vielen Funktionär*innenen und auch einigen Fans noch nicht angekommen zu sein, daher möchten wir hier mithelfen, auf die Folgen dieser Werbung insbesondere vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verantwortung auch und gerade von Fußballclubs hinzuweisen”, sagt Alex Friebel, 1. Vorsitzender der BBAG zu den Beweggründen der Teilnahme am Bündnis.

Eine alphabetische Auflistung aller aktuell aktiv beteiligten Institutionen und ihrer Beweggründe zur Beteiligung ist auf der „Bündnis gegen Sportwetten-Werbung“-Webseite zu finden. Wir freuen uns über weiteren aktiven Zuwachs oder auch passive Unterstützung.

Die Homepage dient der Bündelung aller relevanter Informationen zum Thema und soll eine Plattform für weitere Maßnahmen, Aktionen und Initiativen sein und wird stetig überarbeitet und aktualisiert.

Im Januar startete das vom DFL-Förderpool PFiFF geförderte Projekt „Trauer unterm Flutlicht“ zusammen mit dem Projekt „Trauer und Fußball“ sowie in Kooperation mit dem HSV.  

Bereits seit vielen Jahren ist in der Fußball-Fankultur die Trauer um verstorbene Fans fest verankert. Bei Vereinen ist das etwas anders: Während eine Trauerkultur nach dem Tod von bekannten Fußballerpersönlichkeiten in den Vereinen oft etabliert ist, ist dies nach dem Tod von Fans und Mitgliedern noch nicht so ausgeprägt. So haben Vereine zwar einzelne individuelle Angebote zur Trauerkultur nach dem Tod von Fans und Mitgliedern entwickelt, aber es gibt oft keine festgeschriebene transparente Struktur. Diese Lücke zu schließen ist ein zentrales Ziel des Projektes „Trauer unterm Flutlicht“.  

Ein weiteres Ziel ist der Aufbau eines nachhaltigen Netzwerkes zum Thema. Mittlerweile ist ein offenes Netzwerk für Vereins- und Fanprojektmitarbeitenden entstanden, das sich regelmäßig einmal im Monat trifft. Dort gab und gibt es wertvolle Inspirationen und Diskussionen, so dass als nächstes eine Bestandsaufnahme bestehender Traueraktivitäten in den Vereinen und Fanprojekten ermittelt wird.  

Dazu wurden zwei Fragebögen entwickelt: 

  1. Fragebogen für Vereine/Fanprojekte 
  2. Fragebogen für Fans und Mitglieder 

Die Dauer der Fragebögen umfasst circa 5-6 Minuten. 

Wir freuen uns, wenn ihr mitmacht! Ebenso freuen wir uns, wenn ihr die Fragebögen auch über eure Verteiler und soziale Netzwerke etc. weiterleitet. Die Fragebögen sind bis zum 12. August 2022 geöffnet. 

Für Fragen könnt ihr euch jederzeit an uns wenden. 

Carlo Kosok – E-Mail: carlo@inklusion-fussball.de – Tel. +49 521 2997 240 

Vielen Dank für eure Unterstützung; 

Herzliche Grüße
Carlo und Carmen